Coaching #9: Self-Talk: Dein wichtigster Coach ist deine innere Stimme
Die Regulation von Selbstgesprächen ist ein zentraler Baustein im Coaching und Mentaltraining. Vor allem unter Praktikern….
In der psychologischen Literatur werden zahlreiche Begriffe verwendet, um gedankliche Prozesse zu beschreiben: automatische Gedanken, interner Dialog, innere Konversation, subvokale Sprache, Selbstverbalisierungen, Selbstanweisungen und Selbstaussagen. Insbesondere in der Sportpsychologie hat sich jedoch der Begriff Selbstgespräch (Self Talk) etabliert. Hardy (2006) definiert Selbstgespräche als „(a) Verbalisierungen oder Aussagen, die an das Selbst gerichtet sind, (b) von multidimensionaler Natur sind, (c) Interpretationselemente beinhalten, die mit dem Inhalt der Aussagen verbunden sind, (d) eine gewisse Dynamik aufweisen und (e) mindestens zwei Zwecke erfüllen: Instruktion und Motivation für den Sportler.“
Die Bedeutung von Selbstgesprächsregulation
Techniken zur Regulation von Selbstgesprächen zielen darauf ab, innere Dialoge bewusst zu machen und gezielt zu steuern. Häufig basieren diese bewusst gemachten Gedanken nicht auf aktuellen Ereignissen, sondern auf negativen Erinnerungen oder Erfahrungen aus der Vergangenheit. Durch den Einsatz von Analysesätzen werden diese destruktiven Gedankenmuster in lösungsorientierte Aussagen umgewandelt (Kogler, 2006).
Eine Studie von Kress und Statler (2007) zeigt, dass Selbstgesprächsregulation auch eine etablierte Coping-Strategie im Radsport ist. Diese Ergebnisse werden durch die Arbeiten von McCormick et al. (2015) gestützt, die die Effektivität von Selbstgesprächstechniken im Ausdauersportkontext bestätigen.
Kritische Perspektive: Die Selbstgesprächsforschung
Obwohl Selbstgesprächs Regulation als vielversprechende Technik gilt, stellt Vygotsky (2002) fest, dass ihre Untersuchung zu den schwierigsten Forschungsfeldern gehört. Klare Belege für ihre Wirkung auf die sportliche Leistungsfähigkeit fehlen bislang. Theodorakis, Hatzigeorgiadis und Zourbanos (2012) weisen in ihrer Metastudie trotzdem darauf hin, dass Selbstgesprächsregulation besonders für das Erlernen neuer Fertigkeiten und zur Unterstützung feinmotorischer Aufgaben geeignet ist. Junge Sportler und Anfänger profitieren dabei angeblich am meisten.
Anwendungsbereiche im Sport und Coaching
Eine Studie von Gammage, Hardy und Hall (2000) belegt, dass Selbstgesprächsregulation sowohl für fähigkeitsspezifische Zwecke als auch zur Regulation des Anspannungsniveaus eingesetzt wird. Dies macht die Technik nicht nur für Sportler, sondern auch für Mentalcoaches interessant, die ihre Klienten in den Bereichen Motivation, Zielerreichung und Stressbewältigung unterstützen möchten.
Umsetzung in meiner Coaching-Praxis
Obwohl die "Labor Psychologie" wie erwähnt reklamiert, dass klare Belege für die Wirkung auf die sportliche Leistungsfähigkeit fehlen, arbeite ich in meiner Praxis intensiv mit der Regulation von Selbstgesprächen. Dabei orientiere ich mich an Jim Loehr. Der langjährige Sportpsychologische Leiter der Nick Bollettieri Tennis Academy bezeichnet die Regulation von Selbstgesprächen als “eine der mächtigsten mentalen Strategien zur Steigerung von Leistungsfähigkeit, Resilienz und Wohlbefinden" für Sportler und Führungskräfte. Bei richtiger Anwendung.
Verwendetes Bild wurde mit künstlicher Intelligenz erstellt. Der Text weitestgehend mit Durchschnittlicher ;-)
copyright: Christian Pömer Praxis für Psychologische Beratung. Führungskräfte-Coaching & Sport Mentaltraining in Linz und Bad Ischl/Oberösterreich
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